Ich gebe es zu: Diesen Spruch habe ich geklaut.
Weil er etwas deutlich macht.
Zum einen zeigt er auf, wie wichtig der Kontext einer Situation fĂŒr die Kommunikation ist.
Sage ich diesen Satz zu jemandem auf der StraĂe oder im Bus, besteht die Gefahr, dass das Ganze eskaliert.
Sagt ein Kellner diesen Satz in einer Kneipe zum Gast, wĂ€hrend er auf dem Teller ein duftendes Schnitzel hĂ€lt â bekommt er eine völlig andere Bedeutung.
Zweitens veranschaulicht dieser Satz, dass wir in der Kommunikation oft Informationen weglassen.
Wir verkĂŒrzen. In der Annahme, dass der GesprĂ€chspartner schon weiĂ, was gemeint ist.
Dass er oder sie die InformationslĂŒcken, die ich offen gelassen habe, schlieĂen kann.
Oft tut der GesprÀchspartner das.
Manchmal allerdings mit Informationen aus seinem Kontext oder seiner Lebenswelt.
Das sind dann teilweise andere als es meine gewesen wÀren.
Und schon nimmt das MissverstĂ€ndnis seinen LaufâŠ
Auch in der Therapie gibt es dafĂŒr zahlreiche Gelegenheiten:
Manche Therapeuten behandeln 3 Schultern und 2 Knie. Der Schlaganfall hat heute abgesagt.
Eine Patientin kommt und sagt: âEs ist noch nicht besser.â oder âIch mache nicht so viel Sport.â
Durch Hinhören und gezieltes Nachfragen gilt es, den Patienten die fehlenden Informationen zu entlocken. So kann ich die InformationslĂŒcken in meinem Kopf fĂŒllen und den Patienten dort abholen, wo er gerade steht.
Wie handhabst Du das in Deinem Alltag?
Fragst Du nach?
Oder reimst Du Dir etwas zusammen?